Gemeinsam dem Leitstern «Christus» folgen

Gleichzeitig mit dem Jahreswechsel trat der neue Pastoralraum Stadt Luzern ins Leben. Was sich am 1. Januar in aller Stille vollzog, feierten die Katholikinnen und Katholiken der Stadt Luzern exakt eine Woche später in einem festlichen und vielfältigen Gottesdienst in der Kirche St. Philipp Neri in Reussbühl.

Was haben ein Kochtopf, ein Korb voll Gemüse und ein Clown mit einem Pastoralraum zu tun? Diese Frage sollte beim Eröffnungsgottesdienst des neuen Pastoralraums Stadt Luzern in der gut gefüllten Kirche Philipp Neri bald einmal beantwortet werden. Der neue Pastoralraum besteht seit dem 1. Januar und umfasst nun alle katholischen Pfarreien auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Luzern, inklusive Littau und Reussbühl.

Kurz nach Gottesdienstbeginn stellte Pastoralraumleiter Thomas Lang einen imposanten Kochtopf samt entsprechender Rührkelle neben den Altar. Nebst dem Hinweis auf die in den Pfarreien vorhanden Mittagstische ist dieser Kochtopf für Thomas Lang ein Zeichen für die Vielfalt, «die auch sonst bei vielen Themen im Pastoralraum zum Ausdruck kommt». Vor allem die Gemeinschaft sei wichtig: «Das Eingebettet-Sein in eine grosse Gemeinschaft ist uns wichtig und gibt uns Halt.»

Bernhard Koch, Pfarreileiter in Littau, stellt einen reich gefüllten Gemüsekorb neben den Kochtof. Gemüse und Früchte stammen aus der «Futterkrippe», einem Littauer Projekt, bei dem Lebensmittel verteilt werden, die Grossverteiler nicht mehr verkaufen können. Dieser Beitrag aus Littau zeigt: «Wir üben das Begegnen auf Augenhöhe und den Kampf gegen Ausbeutung und Verschwendung von Lebensmitteln.»

«Wie nah beisammen ist doch in einer Pfarrei Freudvolles und Schweres, Trauer und Hoffnung.» Der Reussbühler Sakristan Toni Waser berichtete, dass das Bild vom Clown die Pfarrei schon seit vielen Jahren begleite. «Unser Patron, der Hl. Philipp Neri hat unsere Pfarrei mit Heiterkeit geprägt.» Humor und Freude dürften «in allen anderen Pfarreien nicht fehlen, zu denen wir jetzt gehören in der Stadt Luzern».

Das Vorbild der Weisen aus dem Morgenland

Dass und vor allem wie vielen verschiedenen Beteiligten – Katholikinnen und Katholiken, Mitarbeitende oder Freiwillige – im neuen, gemeinsam Pastoralraum unterwegs sind, zeigte die «Predigt» den Gottesdienstbesuchenden auf. Diakon Romeo Zanini las die Geschichte der Weisen aus dem Morgenland, die gemeinsam unterwegs sind, ohne ihr genaues Ziel zu kennen. Als Orientierungshilfe dient ihnen einzig ein heller Stern am Himmel. So sind auch die Menschen im Pastoralraum auf dem Weg. «Obwohl wir das Ziel noch nicht so genau kennen, orientieren wir uns an Christus. Er führt uns alle», sagte Thomas Lang.

Vertreterinnen verschiedener Gruppierungen formulierten ihre Wünsche für das neue Unterwegssein. Eine von ihnen war Norma Lötscher, Synodenmitglied aus Reussbühl. Sie freut sich «auf den Aufbruch in die neue Zeit, auf das Miteinander, auf gegenseitliche Wertschätzung und gute Zusammenarbeit».

Bea Haag, Pfarreiratspräsidentin aus Littau, blickte auf den grossen Kochtopf und den Gemüsekorbe und meinte: «Wir freuen uns auf gute Dialoge, neue Inputs und andere vielleicht auch unbekannte Ansichten. Unser eigenes Süppchen wird dadurch sicher noch etwas intensiver, verfeinert und bereichert.» Die neue Vielfalt ansprechend sagte sie: «Ich freue mich auf neue Variationen und Rezepte.»

Ministrantin Lara Franck aus der Luzerner Pfarrei St. Paul, wünschte dem Pastoralraum «neue Begegnungen, Liebe oder genügend Zeit miteinander». Und sie schloss mit den Worten: «Was ich uns am meisten wünsche, ist eine ganz eigene Geschichte! Egal, wie sie anfängt, wie sie ausgeht oder wie der Weg vom Anfang bis ans Ende ist. Wir werden eine ganz eigene Geschichte haben! Und die sollen wir schätzen!»

Weitere gute Wünsche gaben Christina Paroz, Co-Pfarreiratspräsidentin Reussbühl, Bea Weber, Mitarbeiterin Diakonie Littau und Pia Schmidli, Co-Pfarreiratspräsidentin von St. Karl Luzern dem Pastoralraum mit auf den Weg.

Eine «gut eingebetete» Ikone aus dem Kloster

Nach den Fürbitten verkündete Bischofsvikar Hanspeter Wasmer offiziell die im Auftrag von Bischof Felix Gmür erfolgte Errichtung des Pastoralraums Stadt Luzern. Als Geschenk überreichte er dem leitenden Priester Rafal Lupa eine Christus-Ikone aus dem Kloster Baldegg, gemalt auf das Holz einer alten Kirchenbank. Die Ikone sei «gut eingebetet», wie Hanspeter Wasmer sagte. Er wünschte, dass sie in einem Raum aufgehängt wird, wo sich die Leute aus dem Pastoralraum häufig treffen. So hätten sie Christus als Leitstern und Orientierungspunkt bei ihren Beratungen und Entscheidungen stets vor Augen.

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