Unterwegs zu neuen Ufern  

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass die katholischen Pfarreien auf dem Gebiet der Stadt Luzern per 1. Januar 2022 zu einem einzigen Pastoralraum zusammengefasst werden. Dieser löst den Pastoralraum «Luzern Stadt» ab, zu dem die Pfarreien Littau und Reussbühl noch nicht gehörten. Die neu entstehende Seelsorgeeinheit wird «Pastoralraum Stadt Luzern» heissen. Bischof Felix Gmür hat den Namen bereits bestätigt.

Weiter hat der Bischof die Leitungspersonen ernannt: Mit Thomas Lang (Pastoralraumleiter), Rafal Lupa (Leitender Priester) und Alexander Kraus (Koordinator) sind es die gleichen wie bisher.

Intensive Arbeit an verschiedenen Themen

«Bis zur Errichtung des gemeinsamen Pastoralraums bleibt noch einiges zu tun», berichtet Pastoralraumleiter Thomas Lang. «Das Projekt umfasst eine Reihe von unterschiedlichen Themen, die zurzeit von einzelnen Arbeitsgruppen behandelt werden.» Die Liste umfasst seelsorgerische und administrative Aufgabenfelder von Sozialer Arbeit, Freiwilligenarbeit, Erwachsenenbildung, Migration/Integration, Religionsunterricht, Jugendarbeit, Gruppierungen und Vereine über Seelsorge und Verkündigung, Ökumene, Betagtenseelsorge und Kirchenmusik bis hin zu Personal, Informatik, Finanzen, Kommunikation und Leistungsvereinbarungen.

Alle dieser insgesamt 16 Arbeitsgruppen sind durch Mitarbeitende und Gremienmitglieder aus den drei Stadtteilen besetzt. «Die Kirchen von Littau, Luzern und Reussbühl arbeiten schon jetzt, in der Vorbereitungsphase des gemeinsamen Pastoralraums, eng und gut zusammen», betont Thomas Lang.

Gemeinsames Personalfest

Gelegenheit, sich noch besser kennen zu lernen, bot das gemeinsame Personalfest Anfang September. Das herrliche Spätsommerwetter, der blaue See und die imposante Bergkulisse schufen eine unvergleichliche Bühne für spannende Gespräche und bereichernde Begegnungen. Bei der Begrüssung griffen Susanna Bertschmann (Kirchenratspräsidentin Luzern), Eligius Emmenegger (Kirchenratspräsident Reussbühl) und Josef Portmann (Kirchmeier Littau) die Schiffssymbolik auf und wiesen darauf hin, dass die gemeinsame Fahrt wohl dann und wann auch in unruhigere Gewässer führen würde. Sie zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass man einer erfolgreichen Zukunft entgegenfahre.

Pastoralraumstatut verabschiedet

Ein Statut, das die rechtlichen und organisatorischen Belange des Pastoralraums regelt sowie die Aufgaben und Kompetenzen der Gremien benennt, wurde erarbeitet und von den zuständigen Stellen von Littau, Luzern und Reussbühl verabschiedet. Die Bestätigung durch das Bistum steht zurzeit noch aus.

Pastoralräume im Bistum

Die Errichtung von Pastoralräumen im Bistum Basel geht zurück auf den PEP, den «Pastoralen Entwicklungsplan Bistum Basel». Im Herbst 2006 begann unter dem Titel «Den Glauben ins Spiel bringen» dessen praktische Umsetzung. Das erklärte Ziel: «Orientierungen für das seelsorgliche Handeln des Bistums Basel im Hier und Heute auf die Zukunft hin» geben. Den Kern des PEP bilden vier Leitsätze, wovon der letzte lautet: «Personal, Strukturen und Mittel auf die Pastoral ausrichten».

Das Bistum hatte von Beginn weg betont, Strukturen stünden nicht im Mittelpunkt des PEP. Der Priestermangel habe zwar «alarmierende Ausmasse» angenommen, wie Kurt Koch im November 2006 sagte. Dieser sei aber nur ein Anlass für die neue Pastoralplanung. Gleichwohl gab die Absicht, die Seelsorge überpfarreilich zu regeln und dazu Pastoralräume zu schaffen, viel zu reden. 2009 setzte das Bistum dazu einen Richtplan in Kraft, der seither nach und nach umgesetzt wird.

Inzwischen sind bistumsweit über vier Fünftel der gut 100 Pastoralräume errichtet. Mit der Errichtung der Pastoralräume «Stadt Luzern» und «Oberes Entlebuch» per 1. Januar 2022 ist das Projekt im Kanton Luzern abgeschlossen.