Hin zum gemeinsamen Pastoralraum

Am 1. Januar 2022 finden sich die katholischen Pfarreien von Littau, Luzern und Reussbühl zu einem neuen, gemeinsamen Pastoralraum zusammen, der das gleiche Gebiet abdecken wird wie die Stadt Luzern.

Schon seit der Fusion der politischen Gemeinden Luzern und Littau gab es Überlegungen, die Zusammenarbeit zwischen den Kirchgemeinden und der Pastoral aller Luzerner Stadtteile zu regeln und zu strukturieren. Zurzeit sind die drei Kirchgemeinden und die dazugehörenden pastoralen Einheiten eigenständig organisiert. Im letzten Jahr nun hat Bischof Felix Gmür beschlossen, dass per 1. Januar 2022 ein Pastoralraum errichtet werden soll, «der die gleichen Grenzen wie die politische Gemeinde der Stadt Luzern haben wird».

Es geht nicht nur um Strukturen

Zur Umsetzung dieser Vorgabe haben die Verantwortlichen der drei Kirchgemeinden und der dazugehörigen Seelsorgeeinheiten ein Projekt in die Wege geleitet, bei dem es nicht ausschliesslich um strukturelle Fragen geht. Man will auch klären, welchen Beitrag die katholische Kirche für eine zukunftsfähige Stadt mit lebendigen Quartieren fortan leisten kann. 

 

«Die Kirche will das Bewusstsein für den gemeinsamen Lebensraum Stadt Luzern fördern und darin mit  vielfältigen und qualitativ hochwertigen Angeboten präsent sein»,sagt Thomas Lang, Leiter des bisherigen Pastoralraums Luzern Stadt und Mitglied der Projektgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Pastoral und der Kirchgemeinden. Im gemeinsamen Pastoralraum soll die Zusammenarbeit übergreifend sein sowie Synergien nutzen und Kräfte bündeln. Eine Standortbestimmung habe gezeigt, «dass niederschwellig bereits vielfältig zusammengearbeitet wird und insgesamt keine unüberbrückbaren Differenzen erkennbar sind, die in einem gemeinsamen Pastoralraum nicht gelöst werden könnten».

Zusammenarbeit der Pfarreien

Wie im jetzigen Pastoralraum Luzern Stadt wird es auch im neuen Pastoralraum sogenannte «Koordinationskreise» geben. Innerhalb dieser pflegen Mitarbeitende benachbarter Pfarreien einen inhaltlichen Austausch und koordinieren gewisse Aufgaben. Die Koordinationskreise tragen hauptsächlich zur Vereinfachung der Organisationstruktur bei und ermöglichen es, Synergien im Nahbereich zu nutzen. «Wir planen die Schaffung eines Koordinationskreises mit den Pfarreien St. Karl Luzern, Littau und Reussbühl», blickt Thomas Lang voraus. Dieser soll den bereits bestehenden Koordinationskreisen des Pastoralraums Luzern Stadt zur Seite gestellt werden. «Die Leitungsgremien sind überzeugt, dass diese Lösung vielseitig nachvollziehbar ist und mit Respekt für die unterschiedlich geprägten Pfarreien und Quartiere ausgestaltet werden kann.» Nebst dieser gebietsbezogenen  Aufteilung soll es im gemeinsamen Pastoralraum auch eine kategoriale, auf thematische und fachliche Gebiete bezogene Seelsorgestruktur geben. Die Projektgruppe sei sich bewusst, so Lang, dass mit dem neuen Pastoralraum auch die Frage nach der Fusion der Kirchgemeinden aufkommt. «Diese soll jedoch zu einem späteren Zeitpunkt und im Rahmen eines separaten Projektes bearbeitet werden. Im Vordergrund steht vorerst die Schaffung des gemeinsamen Pastoralraums.» So geht es weiter Ende März haben die Mitglieder der Kirchenräte und die Pastoralraumleitung die Projektgruppe beauftragt, die anstehenden Arbeiten zu koordinieren und für einzelne Aufgabenfelder Arbeitsgruppen einzusetzen. Weitere Grundsatzentscheide sollen vor den Sommerferien 2021 gefällt werden können. Dabei geht es um das zukünftige Statut des Pastoralraumes und um Leistungsvereinbarungen zwischen den Kirchgemeinden